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Die Wirkung von Musik
Musik war sogar schon vor der Sprache ein Bestandteil des Films. Filme von Charlie Chaplin funktionierten gerade erst durch die passende Musik. Anfangs hinterlegte man Filme zur reinen Unterhaltung mit Musik, manchmal spielte sogar nur unabhängige Livemusik zu gezeigten Filmen. Später erkannte man jedoch das Musik einem Film einen Charakter verleihen kann. Daher ist es bei jedem Film wichtig sich am Besten schon vor dem Dreh Gedanken über eventuell passende Musik zu machen, eine romantische Szene zum Beispiel lässt sich ganz einfach zerstören in dem man diese mit schneller HipHop Musik hinterlegt. Jedoch wirkt so etwas wiederum wahnsinnig gut bei epischen Filmen über schnelle Autos.
Ist man sich nun also vor dem Dreh schon bewusst welche Musik man verwenden möchte oder sollte, kann man bei den Dreharbeiten dazu perfekt die Kameraführung beachten.
Am Beispiel sagt das aus, wenn ich einen schnellen dynamischen Film möchte, der wie wir wissen auch schnelle und dynamische Musik braucht, dann nützt es mir wenig ruhige stabile Stativaufnahmen zu drehen. In so gut wie jeder Kampfszene von StarWars wird man bemerken das die Kamera öfters verwackelt ist, irgendwie alles scharf ist und sich nirgends ein sauberer Schwenk finden lässt und gerade das macht die meisten Actionszenen aus.
Kurz gesagt: Schnelle Schnitte und epische Musik ergeben noch keine Actionszene und genau so ergeben langsame Schnitte und Musik von Eros Ramazotti noch keine gelungene Liebesszene. Wenn man sich beispielsweise Videos ansieht in denen größtenteils Drohnen Aufnahmen zu sehen sind wird man bemerken, das hier oft ruhigere Musik verwendet wird. Dafür gibt es eine ganz einfache Erklärung, Kameras an Drohnen sind fast immer mit einem Gimbal oder einer optischen Stabilisierung ausgestattet. Außerdem wirken Bewegungen in großen Entfernungen zu den Objekten immer geringer, das kann man gut beobachten wenn man in eine aus der Hand gefilmten Aufnahme reinzoomt, obwohl es die selbe Aufnahme ist wirkt der gezoomte Shot viel wackeliger. Tipp hierbei: Bei Aufnahmen aus der Hand immer weitwinklig filmen um zu verwackeltes Bild zu vermieden.
MIT DER DROHNE ZUR LIEBESSZENE.
Was lernen Wir daraus: filmt Liebesszenen immer mit eurer Drohne. nein natürlich nicht. Aber was ich sagen möchte wenn die Stimmung am Set eines Videos ruhiger ist, dann setzt dies auch so in Kamerabedienung und Musikauswahl durch. Oft leben ruhigere Szenen von Dialogen oder winzigen Gesten. Hier ist jede Ablenkung störend. Deshalb ist es hier gerade wichtig mit der Musik nicht übertreiben. In Spielfilmen ist dies der Moment an dem nur noch eine einzige Geige des Orchesters leicht ihre Seiten klingen lässt und wenn die große Liebe erst noch erobert werden muss und dafür erstmal die Rivalen im Kampf besiegt werden müssen, dann zeigt das Orchester was es kann.
Kampfszenen haben oft keinen tieferen Handlungssinn und nur deren Ausgang ist entscheidend für die Handlung deshalb hat hier das Hirn weniger zu verstehen und noch Platz für tolle Musik. Außerdem schüttet der Körper bei aggressiver Musik Adrenalin aus und verstärkt damit das Gefühl ganz nah am Kampfgeschehen zu sein.
Nun sehen wir also Musik kann entweder dem Film wahnsinnig schaden oder ihn erst großartig machen, es hängt immer ganz davon ab welches Gefühl ich im Zuschauer auslösen möchte. Soll die Musik ihm vielleicht Panik machen weil er gerade mit der Axt verfolgt wird, soll Sie ihn erhaben und stolz wirken lassen weil gerade ein Auto mit 70 km/h durch den Wald rast oder soll Sie davon träumen ihren Traumprinzen kennen zu lernen. Die richtige Musik zu deinem Video ist wie Salz zu deiner Hauptspeise und Zucker zum Dessert.